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Wednesday, September 6, 2023

Das Thema „Sicherheit“ und die Linke

Erfahrungen und Strategien linker Parteien in den nordischen Ländern und Deutschland

Im Juni 2023 veranstaltete das Brüsseler Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) einen Workshop in Malmö, Schweden, um den Austausch von Erfahrungen und Strategien zwischen verschiedenen linken Parteien zu fördern, die sich insbesondere nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine mit dem Thema Sicherheitspolitik beschäftigen.

Am Workshop nahmen 20 Parteiaktivist:innen und Entscheidungsträger:innen der politischen Linken aus Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und Deutschland teil.[1] Darunter waren sowohl Abgeordnete der nationalen Parlamente, Fraktionssprecher:innen in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung als auch Mitglieder der Parteispitzen von Enhedslisten (Dänemark), Vasemmistoliitto (Finnland), Rødt (Norwegen), Socialistisk Venstreparti (Norwegen), Vänsterpartiet (Schweden), und DIE LINKE (Deutschland).

Der Workshop bot neben der Möglichkeit, sich über Analysen und Strategien auszutauschen, sich untereinander zu vernetzen und voneinander zu lernen, wichtige Einblicke in die Erfahrungen und Debatten linker Parteien in den nordischen Ländern und in Deutschland. Der Fokus lag auf zentralen Fragen und Herausforderungen für die Linke im Bereich der Sicherheitspolitik, einschließlich der heiklen Frage linker Strategien und Taktiken gegenüber militärischen und sicherheitspolitischen Bündnissen wie der NATO.

Der Workshop war Teil einer laufenden Veranstaltungsreihe der RLS Brüssel mit Schwerpunkt auf den nordischen Ländern.

Den vollständigen Bericht finden Sie auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung – Büro Brüssel.

Thursday, August 17, 2023

“Security and the Left” - Impact Workshop

On 8-9 June 2023 the Brussels Office of the Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) hosted a workshop in Malmö to facilitate the exchange of experiences and strategies between several left-wing parties grappling with the issue of security policy, particularly in the aftermath of Russia’s invasion of Ukraine. The event was held face-to-face and invitation-only to guarantee an atmosphere of trust and confidentiality to participants.

The workshop brought together 20 party activists and decision-makers from the political left in Sweden, Denmark, Finland, Norway and Germany.[1] Participation included current MPs, and members of party leaderships, from Enhedslisten (Denmark), Vänsterpartiet (Sweden), Vasemmistoliitto (Finland), Socialistisk Venstreparti (Norway), Rødt (Norway), and DIE LINKE (Germany).

Participants had the opportunity to exchange views on analysis and strategy, to connect and to learn from each other – gaining useful insights into the experiences of, and debates within, left parties in the Nordic countries and Germany. Through a dynamic mix of inputs and interactive discussions, the workshop concentrated on key questions and challenges for the left in the area of security policy, including the thorny question of left strategies and tactics towards military and security alliances such as NATO.

The workshop was part of an ongoing series of events with a focus on the Nordic countries organised by RLS Brussels.

Read the full report at Rosa Luxemburg Stiftung - Brussels Office.  

Tuesday, August 2, 2022

„Wir müssen mit Dänemark zusammenarbeiten, aber gleichberechtigter“

Duroyan Fertl interviewt Aaja Chemnitz Larsen, Mitglied des dänischen Parlaments für Inuit Ataqatigiit

In Kalaallit Nunaat (Grönland) errang die linke Partei Inuit Ataqatigiit („Volksgemeinschaft“) bei den Wahlen im vergangenen Jahr einen Erdrutschsieg und gewann 37 Prozent der Stimmen und 12 der 31 Sitze im Inatsisartut (Parlament Grönlands).

Das vergangene Jahr erwies sich jedoch als schwierig und führte zu einem Wechsel der Koalitionspartner. Unterdessen steht das Land vor zahlreichen Herausforderungen, da es einen Ausgleich zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und sozialer Gerechtigkeit und Maßnahmen in den Bereichen Klimawandel und Umweltschutz herstellen muss und mit einer sich verändernden globalen Sicherheitslage konfrontiert ist, wobei Dänemark noch immer die Kontrolle über die auswärtigen Beziehungen und die Verteidigung hat.

Ihre Partei, die Inuit Ataqatigiit (IA), gewann im April letzten Jahres die vorgezogenen Wahlen in Grönland. Welche Erfahrungen hat die IA als linke Regierungspartei seither gemacht?

Der Schwerpunkt unserer nun bereits beinahe einjährigen Tätigkeit lag auf der Zusammenarbeit mit unseren Koalitionspartnern der Partei Naleraq, einer noch weiter links angesiedelten Partei als wir, die sich aber auch sehr stark auf die Unabhängigkeit Grönlands konzentrierte und dies viel früher tat als wir bei der IA.

Es ist normal, dass sich die grönländische Bevölkerung über die Unabhängigkeit Gedanken macht – wenn man sich die Geschichte anschaut, sieht man, dass wir schon 1953 unabhängig werden hätten können, als wir (zumindest auf dem Papier) mit Dänemark gleichberechtigt wurden.

Der Schwerpunkt lag sehr auf der Unabhängigkeit und darauf, wie wir in der Außenpolitik eine andere Rolle spielen können. Wir haben eine Redewendung: „Nichts über uns ohne uns“, was bedeutet, dass jede Diskussion über Grönland oder die Arktis im dänischen Parlament (das über unsere Außenpolitik verfügt) mit grönländischer Beteiligung geschehen sollte.

Wir haben uns also sehr auf diese Themen konzentriert. Die Zusammenarbeit mit der Naleraq verlief nicht immer reibungslos. Es war irgendwie chaotisch und es gab einen ziemlich großen internen Fokus auf diese Zusammenarbeit.

Sie haben kürzlich die Koalitionspartner gewechselt, von der Naleraq zur sozialdemokratischen Partei Siumut. Gab es andere politische Gründe für einen Wechsel der Koalitionspartner oder war es vor allem die Frage der Unabhängigkeit?

Ich denke, es ging vor allem um die Haltung gegenüber Dänemark. Ich denke, dass sowohl die Siumut als auch die IA verstehen, dass wir mit Dänemark zusammenarbeiten müssen, aber wir müssen dies auf viel gleichberechtigtere Weise tun.

Wir müssen eine gute Zusammenarbeit sicherstellen und respektvoll miteinander sprechen. Dies ist für uns bei der Inuit Ataqatigiit sehr natürlich, aber nicht unbedingt für die Naleraq.

Aus diesem Grund sind die auswärtigen Angelegenheiten – insbesondere die Beziehungen zu Dänemark, aber auch zu den USA – etwas, das in den grönländischen Zeitungen viele Schlagzeilen gemacht hat.

Jetzt sind wir also zur Siumut als Koalitionspartner gewechselt. Hoffentlich können wir uns jetzt viel mehr auf die außenpolitischen Fragen konzentrieren, mit denen wir uns befassen müssen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

Tuesday, July 5, 2022

“The government has been relying too much on the EU”

Duroyan Fertl interviews Tobias Drevland Lund, MP for Norwegian left party Rødt (“Red”)

The impact of the war in Ukraine in the Nordic countries has been largely viewed with reference to Finland and Sweden and their possible accession to NATO. But what have been the reactions of other Nordic countries to Russia's war of aggression, what are their most important demands, and what role are left parties playing in this response? Tobias Drevland Lund, an MP from the Norwegian left party Rødt, outlines the experience in Norway, and the prospects for a progressive and sustainable security infrastructure in Europe.

How has the Norwegian government reacted to the war in Ukraine? Is it supplying weapons to Ukraine or has it announced a supply? Are there any significant changes in position?

At first, the social democrat-led government and all other parties in parliament were united in our condemnation of Putin’s act of aggression with his illegal, imperialist attack on Ukraine. There was also a broad consensus among the parties about helping Ukraine with medical and humanitarian aid and welcoming the Ukrainian refugees.

The first big shift in position from the government was when they championed sending weapons to Ukraine. Initially, all the parties agreed on aiding the Ukrainians with helmets and protective vests, because Ukraine had specifically requested it. Just a short time after, however, it was decided that Norway also should contribute with military weapons.

This was in breach of a law dating back to 1959, saying that Norway should not export weapons to any country at war. At that time, Norway had a common border with the Soviet Union and Norway was afraid of being considered a co-combatant against the Soviets under international law.

The Norwegian government, and all parties in parliament except the Red Party, supported this new shift in position. The Red Party is of the opinion that Norway, bordering Russia, should still be wary of providing weapons to Ukraine, as it could make us a co-combatant. We should rather do whatever we can do to help the Ukrainians by other means.

What measures does the government intend to take to help establish peace in Ukraine? What is its position at the European level and vis-à-vis NATO?

The government has been relying too much on the EU in our opinion. Even though sanctions and restrictions have more effect if more countries are agreeing, The Red Party thinks the government has been slow in taking various actions in response to the crisis. For example, early on we proposed to implement a law that would launch an investigation and issue an international arrest warrant against Putin for violating the Rome Statute's ban on wars of aggression.

The government and the majority in parliament have rejected this proposal. The Red Party also proposed heavy sanctions on the Russian oligarchs, and we demanded the exclusion of all Russian oligarchs from our oil and gas industry. The latter has indeed taken place – not because of our government, but because of actions taken by the British.

We have also asked the government to be more active in actually transporting the Ukrainian refugees to Norway and to give shelter to activists, artists and Russian deserters who refuses to fight in Putin’s war.

Read the full article at Rosa Luxemburg Stiftung - Brussels Office.

„Die Regierung hat sich unserer Meinung nach zu sehr auf die EU verlassen“

Interview mit Tobias Drevland Lund, Abgeordneter der norwegischen Linkspartei Rødt („Rot“)

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine wurden in den nordischen Ländern vor allem mit Blick auf Finnland und Schweden und deren möglichen Beitritt zur NATO betrachtet. Doch wie haben andere nordische Länder auf den russischen Angriffskrieg reagiert, was sind ihre wichtigsten Forderungen, und welche Rolle spielen linke Parteien bei dieser Reaktion? Tobias Drevland Lund, Abgeordneter der norwegischen Linkspartei Rødt, erläutert die Erfahrungen in Norwegen und die Aussichten für eine progressive und nachhaltige Sicherheitsinfrastruktur in Europa.

Wie hat die norwegische Regierung auf den Krieg in der Ukraine reagiert? Liefert das Land Waffen an die Ukraine oder hat es eine Lieferung angekündigt? Gab es irgendwelche wesentlichen Änderungen in der Regierungshaltung?

Zunächst waren sich die sozialdemokratisch geführte Regierung und alle anderen Parteien im Parlament einig, dass wir Putins Aggression mit seinem illegalen, imperialistischen Angriff auf die Ukraine verurteilten. Unter den Parteien bestand auch ein breiter Konsens darüber, der Ukraine mit medizinischer und humanitärer Hilfe zu helfen und die ukrainischen Flüchtlinge aufzunehmen.

Der erste große Haltungswechsel der Regierung war, als sie sich dafür aussprach, Waffen in die Ukraine zu schicken. Zunächst einigten sich alle Parteien darauf, den Ukrainern mit Helmen und Schutzwesten zu helfen, weil die Ukraine dies ausdrücklich gefordert hatte. Wenig später wurde aber beschlossen, dass Norwegen auch mit militärischen Waffen einen Beitrag leisten sollte.

Damit wurde ein Gesetz aus dem Jahr 1959 verletzt, wonach Norwegen keine Waffen in ein Kriegsland exportieren darf. Damals hatte Norwegen eine gemeinsame Grenze zur Sowjetunion und das Land hatte Angst, nach internationalem Recht als Mitkämpfer gegen die Sowjets angesehen zu werden.

Die norwegische Regierung und alle Parteien im Parlament mit Ausnahme der Roten Partei unterstützten diesen neuen Haltungswechsel. Die Rote Partei ist der Meinung, dass das an Russland angrenzende Norwegen immer noch vorsichtig sein sollte, der Ukraine Waffen zu liefern, da es uns zu einem Mitkämpfer machen könnte. Wir sollten lieber alles tun, was wir können, um den Ukrainern mit anderen Mitteln zu helfen.

Welche Maßnahmen plant die Regierung, um dazu beizutragen, den Frieden in der Ukraine herzustellen? Wie ist ihre Position auf EU-Ebene und gegenüber der NATO?

Die Regierung hat sich unserer Meinung nach zu sehr auf die EU verlassen. Obwohl Sanktionen und Beschränkungen mehr Wirkung haben, wenn sich mehr Länder einigen, glaubt die Rote Partei, dass die Regierung nur zögerlich mit verschiedenen Maßnahmen auf die Krise reagiert hat. So haben wir beispielsweise schon früh die Umsetzung eines Gesetzes vorgeschlagen, das eine Untersuchung einleiten und einen internationalen Haftbefehl gegen Putin wegen Verstoßes gegen das Verbot von Angriffskriegen gemäß dem Römischen Statut erlassen würde.

Die Regierung und die Mehrheit im Parlament haben diesen Vorschlag abgelehnt. Die Rote Partei schlug auch harte Sanktionen gegen die russischen Oligarchen vor und wir forderten den Ausschluss aller russischen Oligarchen aus unserer Öl- und Gasindustrie. Letzteres hat tatsächlich stattgefunden – nicht aufgrund unserer Regierung, sondern aufgrund von Maßnahmen der Briten.

Wir haben die Regierung auch aufgefordert, aktiver die ukrainischen Flüchtlinge nach Norwegen zu transportieren und Aktivisten, Künstlern und russischen Deserteuren, die sich weigern, in Putins Krieg zu kämpfen, Unterschlupf zu gewähren.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

Tuesday, May 31, 2022

„Die dänische Regierung hat die Angst vor Russlands brutalem Krieg genutzt, um im Eiltempo große politische Veränderungen durchzusetzen“

Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg auf die Ukraine wirft eine Reihe fundamentaler Fragen auf. Ist es in einem Klima zunehmender Spannungen und Militarisierung möglich, sich Putins Aggression zu widersetzen und gleichzeitig eine Perspektive des Friedens und der Abrüstung aufrechtzuerhalten?

Die dänische Regierung nutzt die Krise in der Ukraine auch, um die militärischen Beziehungen zu den USA weiter zu vertiefen und die Ausnahme des Landes von der Teilnahme an EU-Sicherheits- und Verteidigungsoperationen abzuschaffen.

Die Linkspartei Dänemarks, die Rot-Grüne Einheitsliste, hielt kürzlich ihre Jahreskonferenz ab, auf der ihre Ansichten über NATO und EU heftig diskutiert wurden. Dennoch, so betont Christine Lundgaard, hielt die Rot-Grüne Einheitsliste an ihrem Engagement für Frieden, Abrüstung und ein Ende aller imperialistischen Kriege fest.

Duroyan Fertl interviewte sie über die dänische Haltung zum Krieg, den Vorstoß für eine stärkere Militarisierung und die zu erwartenden Folgen.

Wie hat die dänische Regierung auf den Krieg in der Ukraine reagiert?

Die dänische Regierung hat den brutalen Krieg Russlands und die von ihm ausgelöste Angst als eine Art „Schockdoktrin“ benutzt und versucht, unter dem Deckmantel einer gewaltigen Krise überstürzt große politische Veränderungen durchzudrücken, die sonst in der politischen Debatte nur schwer zu vertreten wären. Dies gilt sowohl für Aufrüstung und Militarisierung auf nationaler und EU-Ebene als auch in der NATO. Es geht darum, Dänemark sicherheitspolitisch noch enger mit den USA zusammenzuschweißen. Und es geht um eine sich immer weiter zuspitzende Konzentration auf das Militär als Gegenreaktion zu Bedrohungen unserer Sicherheit.

Das klingt nach einem deutlichen Positionswechsel.

Inmitten der Ukraine-Krise kündigte Premierministerin Mette Frederiksen am 10. Februar an, die Regierung befinde sich in konkreten Verhandlungen mit den USA über eine neue Verteidigungskooperation, die auch amerikanische Truppen auf dänischem Boden einschließen würde. Ihr zufolge habe die Initiative nicht direkt mit dem Krieg in der Ukraine zu tun, aber niemand bezweifelt, dass der Krieg als Entschuldigung für einen politischen Schritt benutzt wird, der in Dänemark höchst umstritten ist.

Es handelt sich um eine Änderung der dänischen Sicherheitspolitik der letzten 70 Jahre, in der wir ausländischen Mächten die Stationierung von Truppen und militärischer Ausrüstung – insbesondere von Atomwaffen – auf dänischem Boden nicht gestattet haben.

Wir sollten jedoch den Teil unserer Geschichte nicht vergessen, dass dänische Regierungen geheime Vereinbarungen mit der US-Regierung getroffen haben, Dänemark entgegen der offiziellen dänischen Politik nicht über die mögliche Stationierung von Atomwaffen in Grönland zu informieren. Die Erfahrung zeigt also, dass Vereinbarungen mit den USA über Stationierungen auch für Atomwaffen gelten können, ohne dass die Bevölkerung darüber informiert wird.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

Monday, May 30, 2022

“The Danish government has used fear of Russia's brutal war to rush through major policy changes”

Russia's invasion of Ukraine is an unacceptable violation of international law, posing serious questions about how best to respond. In a climate of increasing tension and militarisation, is it possible to oppose Putin’s aggression while maintaining a perspective of peace and disarmament?

The Danish government is also using the crisis in Ukraine to further deepen military with the US and to remove the country’s exemption from participation in EU security and defence operations.

Denmark’s left-wing party, the Red-Green Alliance, recently held its annual conference, where its perspectives on NATO and the EU were fiercely debated. Nonetheless, Christine Lundgaard insists, the Red-Green Alliance maintains its commitment to peace, disarmament and an end to all imperialist wars.

Duroyan Fertl interviewed her about Denmark’s position on the war, the push for greater militarisation and the expected consequences.

How has the Danish government responded to the war in Ukraine?

The Danish government has used Russia's brutal war and the fear it has created as a kind of “shock doctrine”, to rush through major policy changes – otherwise difficult to argue for in the political debate – under cover of a huge crisis. This applies to armaments and militarisation at both a national and EU level, and in NATO. It is about welding Denmark even closer together with the United States in security policy. And it applies to a narrowing focus on the military as a counter to threats to our security.

This sounds like a substantial shift in position.

In the midst of the heated Ukraine crisis, on February 10, the Prime Minister Mette Frederiksen announced that the government was in concrete negotiations with the United States on a new defence cooperation, involving American troops on Danish soil. According to her, the initiative was not directly related to the crisis in Ukraine, but no one doubts that the crisis is being used as an excuse for a political move which in Denmark is deeply controversial.

It is a change to Danish security policy of the last 70 years, where we have not allowed foreign powers to deploy troops and military equipment, and in particular not nuclear weapons, on Danish soil.

We should not forget though that it is part of history that Danish governments have had secret agreements with the US government not to inform Denmark about the possible placement of nuclear weapons in Greenland, against this official Danish policy. So the experience is that agreements with the United States on deployments can also apply to nuclear weapons without the people being told.

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Wednesday, April 20, 2022

„Die wichtigste Folge in Finnland ist die Frage der NATO-Mitgliedschaft“

Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine führt zu neuen Diskussionen über den Umgang mit Russland. So sind Finnland und Schweden näher denn je an einem NATO-Beitritt. Würde Finnland der NATO beitreten, würde sich die Landgrenze des westlichen Militärbündnisses zu Russland verdoppeln.

Die wichtigste Konsequenz aus dem Russland-Ukraine-Krieg sei in Finnland die Frage der NATO-Mitgliedschaft, sagt Pinja Vuorinen, Vorsitzende der Linksjugend Finnlands.

Duroyan Fertl befragte sie zu Finnlands Haltung zum Krieg und den zu erwarteten Folgen für Finnland.

Wie reagiert die finnische Regierung auf den Krieg in der Ukraine? Hat er einen wesentlichen Einfluss auf die Haltung? Welche Maßnahmen plant die Regierung, um den Frieden in der Ukraine herzustellen?

Die finnische Regierung hat auf den Krieg in der Ukraine gemeinschaftlich reagiert, alle Parteien in der Mitte-Links-Koalitionsregierung verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine. Die ersten und wichtigsten von der Regierung eingeleiteten Schritte in Bezug auf die Situation waren Sanktionen gegen Russland, sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Die generelle Einstellung war die Mitverfolgung der Situation, da die Schwere der Angriffe weiterhin schwankt.

Alles in allem war der Angriff für Finnland sowie für ganz Europa ein ziemlicher Schock, wobei die Reaktionen von der Forderung nach überlegten Erwiderungen bis hin zu heftigen Forderungen nach Militäraktionen reichten. Es ist klar, dass als Nachbar Russlands die Sorge über mögliche Sicherheitsrisiken, denen Finnland ausgesetzt sein könnte, zunimmt.

Bis jetzt bestand die Position der Regierung darin, die Ukraine sowie ihre Bevölkerung materiell zu unterstützen, indem sie den Menschen wie andere EU-Länder vorübergehende Zuflucht gewährt. Sie hat auch zu Friedensverhandlungen aufgerufen, und der Präsident Finnlands hat sowohl mit US-Präsidenten Biden als auch mit dem russischen Präsidenten Putin Kontakt aufgenommen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

“The most significant consequence in Finland has been the question of NATO membership”

Russia's war of aggression against Ukraine grossly violates international law and thus leads to new discussions on how to deal with Russia. As a result, Finland and Sweden are closer than ever to join NATO. If Finland were to join NATO, the Western military alliance's land border with Russia would double.

The most significant consequence in Finland regarding the Russia-Ukraine war has been the question of NATO membership, says Pinja Vuorinen, Chair of the Left Youth of Finland.

Duroyan Fertl interviewed her about Finland’s position on the war and the expected consequences for Finland.

What is the Finnish government’s reaction to the war in Ukraine? Are there any significant changes in position? What measures does the government intend to take to establish peace in Ukraine?

The Finnish government has reacted to the war in Ukraine in a unified manner, with all the parties in the centre-left coalition government condemning the Russian attack on Ukraine. The most important step the government has taken in response to the situation has been to push for sanctions on Russia at both the national and EU levels. Generally, the attitude has been to take stock of the situation as the severity of the attack continues to fluctuate.

All in all, the attack has been quite a shock to Finland as it has been to Europe as a whole, with some calling for cool-headed reactions and others making much more heated demands for military action. Being a neighbour of Russia, it is understandable that Finland is particularly worried about the possible security risks the country might face.

So far, the government’s response has been to support Ukraine materially and to provide humanitarian support by offering temporary refuge to its people, as other EU countries have done. It has also called for peace negotiations, and the president of Finland has been in touch with both the US president Biden as well as the Russian president Putin.

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