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Friday, May 24, 2024

Ist Finnlands Hinwendung zum Thatcherismus noch aufzuhalten?

Ein Gespräch mit Li Andersson, Parteivorsitzende der finnischen Linkspartei Vasemmistoliitto (Linksbündnis), über die Prioritäten und Herausforderungen der finnischen Linke vor der Europawahl.

Im Vorfeld der Wahl zum Europäischen Parlament im Juni 2024 führt die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Reihe von Interviews mit Parteien und Kandidat*innen aus der ganzen EU durch, um den Wahlkampf, die politischen Forderungen und die Herausforderungen für die politische Linke in den jeweiligen Ländern und in Europa zu diskutieren.

Duroyan Fertl sprach mit Li Andersson, EU-Kandidatin und Parteivorsitzende der finnischen Linkspartei Vasemmistoliitto über die Prioritäten der finnischen Linken in diesem Jahr.

Welche Prioritäten hat sich Vasemmistoliitto im diesjährigen Europawahlkampf gesetzt? Was sind Eure wichtigsten Wahlkampfthemen und Forderungen?

Wir wollen den Wähler*innen vor Augen führen, dass die aktuelle Situation in Finnland das ist, was herauskommt, wenn Rechtskonservative mit Rechtsextremen oder Rechtspopulisten koalieren. Auf nationaler Ebene beobachten wir historische Angriffe auf Gewerkschaften und Arbeitnehmer*innen, extreme Sparmaßnahmen im Bereich der sozialen Sicherheit und im Gesundheitswesen sowie Rückschritte in der Klima- und Umweltpolitik. Unsere wichtigste Botschaft ist, dass wir in den Europawahlen dafür sorgen müssen, dass sich diese Entwicklungen auf europäischer Ebene nicht wiederholen – dass bei den Europawahlen genau das auf dem Spiel steht.

Unsere wichtigsten Themen sind Arbeitnehmer*innenrechte und die Notwendigkeit, eine ambitionierte europäische Sozial- und Arbeitsmarktpolitik zu verfolgen. Natürlich hätte in den letzten Jahren viel mehr getan werden können, aber dennoch hat die EU einiges erreicht, insbesondere verglichen mit dem, was die rechte Regierung in Finnland gerade tut. Außerdem ist es nötig, in den kommenden Jahren auf EU-Ebene Jugendrechte, Jungendarbeitslosigkeit und die psychische Gesundheitskrise in den Fokus stellen. Des Weiteren ist natürlich eine ambitionierte Klima- und Umweltpolitik zentral. In all diesen Bereichen könnte ein potentieller Wahlsieg der rechten oder rechtsextremen Parteien den größten Schaden anrichten. Aus diesem Grund stellen wir diese Themen in den Mittelpunkt unseres Wahlkampfs.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

Opposing Finland’s Thatcherist Turn

An interview with Li Andersson, MEP candidate and leader of the Finnish Left Alliance, Vasemmistoliitto, about the challenges facing the Finnish Left in 2024.

As the European Parliament elections this June draw nearer, the Rosa Luxemburg Foundation is conducting a series of interviews with left-wing parties and candidates from across the EU on the election campaign, their political programmes, and the challenges facing left-wing forces domestically and at a European level.

The foundation’s Duroyan Fertl spoke to Li Andersson, MEP candidate and leader of the Finnish Left Alliance, Vasemmistoliitto, about her party’s priorities in this super election year.

What are Vasemmistoliitto’s key priorities in this European Parliament election campaign? What are your key campaign areas or flagship demands?

Our narrative in these elections revolves around reminding voters that the current situation in Finland is what happens when the conservative right wing teams up with the far right or populist right. We are seeing historic attacks against trade unions and workers at a national level, with extreme austerity cuts in social security and health care services, and backwards steps on climate and environmental policy. Our main message is that in the European elections we need to make sure this same development is not replicated on a European level, that this is what is at stake in the European elections.

The main issues we are talking about are workers’ rights, and the need for the EU to pursue ambitious social and labour market policies. Much more could have been done in the past few years, of course, but what has come out of the EU has been fairly good, especially compared to what Finland’s right-wing government is doing. We are also highlighting the need for the EU to focus on youth rights, youth unemployment, and the mental health crisis in the coming years. Of course, we are also talking about the need to continue with an ambitious climate and environmental policy.

These are all areas where a potential right-wing or far-right electoral victory would have the most damaging effect, so we are placing them at the heart of our main narrative in this election.

Read the full article at Rosa Luxemburg Stiftung - Brussels Office.

Tuesday, May 14, 2024

«Wir besinnen uns auf unsere Grundwerte zurück»

Ein Gespräch mit Frederikke Hellemann, Kandidatin der rot-grünen Allianz, über die Herausforderungen für die dänische Linke im Jahr 2024.

Im Vorfeld der Wahl zum Europäischen Parlament im Juni 2024 führt die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Reihe von Interviews mit Parteien und Kandidat*innen aus der ganzen EU durch, um den Wahlkampf, ihre politischen Forderungen und die Herausforderungen für die Linke in ihren Ländern und in Europa zu diskutieren.

Duroyan Fertl sprach mit Frederikke Hellemann, der Nummer zwei auf der Liste der dänischen Linkspartei Enhedslisten (EL), über die Prioritäten der dänischen Linken in diesem Jahr.

Was sind die Prioritäten von Enhedslisten für diese Europawahl?

Unsere Priorität in diesem Wahlkampf ist, die Menschen davon zu überzeugen, dass Enhedslisten auf ihrer Seite steht. Wir wollen ein sicheres, grünes und gerechtes Europa schaffen, das sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels schützt. Mehr als der Hälfte des Trinkwassers in Dänemark ist mit Pestiziden und PFAS – sogenannten «ewige Chemikalien» – verunreinigt. In Südeuropa erleben wir Waldbrände und Überschwemmungen. All das sind Anzeichen dafür, dass Europa weder sicher noch gesund ist. Dagegen können wir nur angehen, wenn wir den grünen Wandel vollziehen.

Dazu müssen alle an einem Strang ziehen und die Verschmutzer*innen, die Reichsten, müssen das zahlen. Zum Glück schafft man, wenn etwa Häuser renoviert werden, Windräder gebaut und all das tut, was für ein grünes Europa nötig ist, viele gut bezahlte Arbeitsplätze. Und natürlich wollen wir sicherstellen, dass für diese Arbeitsplätze Tarifverträge gelten.

Deshalb sind unsere Prioritäten Klimaschutz und Artenvielfalt. Wir wollen zu Ende führen, was wir mit dem Grünen Deal, dem Naturwiederherstellungsgesetz und den Vorschlägen zur Landwirtschaft begonnen haben. Wir wollen auch dafür sorgen, dass Geld für die richtigen Zwecke ausgegeben wird. Wir setzen uns dafür ein, das EU-Vergaberecht wieder zu öffnen, damit wir Tarifverträge fordern können, wenn wir als Regierungen oder als Kommunen einkaufen. Wir wollen ein faires Europa und ein besseres Abkommen für Flüchtlinge, damit sie gerechter auf die Mitgliedstaaten verteilt werden und die Kosten von den Reichen getragen werden.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

“Back to Basics”

An interview with Red-Green Alliance candidate Frederikke Hellemann on the challenges facing the Danish Left in 2024.

As the European Parliament elections this June draw nearer, the Rosa Luxemburg Foundation is conducting a series of interviews with left-wing parties and candidates from across the EU on the election campaign, their political programmes, and the challenges facing left-wing forces domestically and at a European level.

The foundation’s Duroyan Fertl spoke to Frederikke Hellemann, second on the list for Danish Left-Green Alliance, or Enhedslisten, about the Danish Left’s priorities in this super election year.

What are Enhedslisten’s key priorities or campaign areas in this European Parliament election campaign?

For this campaign, we have an umbrella theme of convincing people that Enhedslisten is on their side. This means creating a Europe that is safe, green, and just, that is safe from climate change. We are finding dangerous pesticides and PFAS — so-called “forever chemicals” — in over half of the drinking water in Denmark. We see flooding and forest fires in the south of Europe. All these things point to a Europe that is not safe and not healthy and the only way to combat these things is to complete the green transition.

For this to happen we need everyone on board, and to make sure that it is the polluters — the richest — who pay. Luckily, when you renovate homes, when you build windmills, when you do all the things that are necessary to create a green Europe, you also create many well-paying jobs. And, of course, we want to make sure that those jobs have collective agreements.

Therefore, for us the key priorities are going to be climate action and biodiversity — to finish what we started with the Green Deal, with the Nature Restoration Law, and with the proposals touching on agriculture. We are also campaigning on ensuring public money is spent in the right way. We want to reopen the EU Public Procurement law so we can demand collective agreements when we are buying as governments or as municipalities. We want a fair Europe and a better deal for refugees, with a fairer division among member states, and for all of this to be paid for by the rich.

Read the full article at Rosa Luxemburg Stiftung - Brussels Office.

Friday, April 26, 2024

„Wir müssen den Menschen Hoffnung geben“

Ein Gespräch mit Hanna Gedin von der schwedischen Linkspartei über die Prioritäten und Herausforderungen der schwedischen Linken vor der Europawahl.

Im Vorfeld der Wahl zum Europäischen Parlament im Juni 2024 führt die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Reihe von Interviews mit Parteien und Kandidat:innen aus der ganzen EU durch, um den Wahlkampf, ihre politischen Forderungen und die Herausforderungen für die politische Linke in den jeweiligen Ländern und in Europa zu diskutieren. Duroyan Fertl sprach mit Hanna Gedin, der Nummer zwei auf der Liste der schwedischen Linkspartei Vänsterpartiet, über die aktuellen Prioritäten der schwedischen Linken.

Welche Prioritäten setzt sich die Vänsterpartiet für diese Europawahl? Was sind die wichtigsten Wahlkampfthemen und Forderungen?

Wir haben drei Prioritäten in diesem Wahlkampf: Klimawandel, gute und sichere Arbeitsplätze, und die Lebenshaltungskosten-Krise. In mancher Hinsicht ist die EU beim Klimaschutz progressiver als die rechte schwedische Regierung, die gerade klimapolitische Errungenschaften der letzten Jahre wieder zunichtemacht. Dennoch verbietet das auf EU-Ebene vorherrschende neoliberale Dogma staatliche Beihilfemaßnahmen für die gewaltigen Investitionen, die für den grünen Wandel nötig sind. Es muss den EU-Mitgliedstaaten erlaubt werden, massiv in eine gerecht gestaltete sozial-ökologische Transformation, in die Schaffung von Arbeitsplätzen und in eine bessere Lebensqualität für viele Menschen zu investieren. Gleichzeitig muss die EU aufhören, die fossile Industrie zu subventionieren.

Beim Thema gute Arbeitsplätze geschieht die Priorisierung von Kapital und Wettbewerb in der EU zu Lasten der Qualität der Arbeit. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Debatte um die Richtlinie zur Plattformarbeit. Wir wollen außerdem die Regeln für das öffentliche Beschaffungswesen ändern, die den niedrigsten Preis zum Hauptkriterium für die Auftragsvergabe gemacht haben, was zu Sozialdumping führt. Zusammen mit den europäischen Gewerkschaften fordern wir eine Erneuerung des öffentlichen Vergabewesens, die Sozialklauseln und Tarifverhandlungen in den Vordergrund stellt.

Letztlich sehen wir bei den Lebenshaltungskosten, dass die Inflation zu mehr Armut und sozialer Ungerechtigkeit geführt hat, während gleichzeitig Schwedens Großkonzerne historische Gewinne erzielen. Wir müssen eine neue Gesellschaftsform aufbauen, von der alle Menschen profitieren statt nur einige wenige. Ein tiefliegender Grund für die Wohnungskrise in Schweden – die durch Wohnungsknappheit und steigende Mieten verursacht wird – ist, dass Wohnraum auf dem europäischen Markt schlicht als Ware angesehen wird, was uns daran hindert, staatliche Beihilfen für den Bau neuer Wohnungen zu vergeben und öffentliche Wohnungsunternehmen dazu zwingt, die Marktregeln einzuhalten.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung - Büro Brüssel.

 

”We need to give people hope”

An interview with Hanna Gedin from the Swedish Left Party Vänsterpartiet on the priorities and challenges of the Swedish Left ahead of the European elections.

In the lead up to the 2024 European Parliament elections this June, the Rosa Luxemburg-Stiftung is conducting a series of interviews with parties and candidates from across the EU on the election campaign, their political demands, and the challenges for left forces domestically and at a European level.

Duroyan Fertl spoke to Hanna Gedin, second on the list for Swedish left party Vänsterpartiet, about the Swedish left’s priorities this year.

What are Vänsterpartiet’s key priorities in this European Parliament election campaign? What are your key campaign areas or flagship demands?

There are three key priorities for this campaign: the climate transition, securing good and safe jobs, and the cost of living crisis. In some respects, the EU is more progressive on climate than the right-wing Swedish government, which is now dismantling years of climate policies, but the neoliberal dogma that prevails at the EU level prevents state aid measures to deliver the large investments needed for the green transition. EU member states must be allowed to make huge investments for a just transition, creating jobs and a better life for many people, and the EU must stop subsidising the fossil industry.

On the issue of securing good jobs, the EU’s prioritising of capital and competition comes at the expense of job quality – the recent fight around the platform work directive is a case in point. We also want to change the rules around public procurement, where securing the lowest price has been made the key condition for making procurements, something that leads to social dumping. Alongside the European trade unions, we are calling for a new kind of procurement where social clauses and collective bargaining are made the key factors.

Finally, on the cost of living, we can see that inflation has led to more poverty and increased social injustice, while at the same time the big companies in Sweden are making historic profits. We need to build a different kind of society, one that works for all the people, not just for a few. One reason we have a housing crisis in Sweden – which is being caused by a shortage in apartments and increasing rents – is because housing is deemed to be just another commodity on the European market, preventing us from using state aid to build new housing and forcing public housing companies to operate under market rules.

Read the full article at Rosa Luxemburg Stiftung - Brussels Office.